ÜBER UNS
Wir, das Team des Programmschwerpunktes »Der Palast der Republik ist Gegenwart«, sind Kolleg*innen, die in verschiedenen Bereichen der Stiftung Humboldt Forum arbeiten. Als Expert*innen für Ausstellungen, Kommunikation, Forschung, Vermittlung, Veranstaltungen und Digitales vereinen wir unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven. Als Programmteam arbeiten wir seit Anfang 2021 zusammen.
Unsere verschiedenen Erfahrungen und Sichtweisen in einem Team zu vereinen, das klingt recht cool und ist eine echte Herausforderung. Schließlich sind wir Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft und kommen aus verschiedenen Berufen.
DAS TEAM
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich bin Kurator im Ausstellungsteam »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart«, die am 16. Mai 2024 im Humboldt Forum eröffnet wird.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Der Palast der Republik steckt dem Humboldt Forum in den Genen. Seine Geschichte, vor allem aber sein Abriss und die Debatte um den Umgang mit gebauter Stadtgeschichte beschäftigt auch nach 15 Jahren viele Menschen jeden Alters in Ost wie West. Als ein »Verlorener Ort« ist er auch Spiegelbild für Machtverhältnisse und Verwerfungen im deutschen Einigungsprozess.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich war Mitte der 1980er Jahre im Foyer an der »Gläsernen Blume« und am 15. März 1990 zu einem Konzert mit Salomon Burke im Großen Saal. Bei meinem ersten Besuch fühlte ich mich als Besucher aus dem Westen ein wenig eingeschüchtert und deplatziert. Umso freudiger war der Konzertbesuch 1990: »A change is gonna come« …
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Nach der Asbestsanierung stand der Palast als Stahlskelett an hochpolitischer Stätte. Die spektakuläre Zwischennutzung in den Jahren 2004 und 2005 hat gezeigt, welches Potenzial in diesem Stahlskelett steckt. Nicht nur vom Asbest, sondern auch von seinem ideologischen Ballast befreit, hätte er ein »Centre Pompidou« inmitten der neuen Hauptstadt werden können.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Der Palast ist weg. Das Humboldt Forum steht. Machen wir das Beste daraus.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich beschäftige mich hauptsächlich mit Texten, Objekten und Büchern rund um den Palast der Republik und unterstütze die inhaltliche Gestaltung und Umsetzung verschiedener Formate für das Programm. Als wissenschaftliche Assistenz habe ich mit den Kurator*innen die Ausstellung »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart« erarbeitet.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Das spannendste am Palast ist, dass sich so viele Geister an ihm scheiden. Er repräsentiert die Weltanschauung und Ideale eines vergangenen Systems und zeugt zugleich von verschiedenen Lebensgeschichten, die mit dem Gebäude verwoben sind. Er ist im Verlauf der Jahre zu einem Sinnbild für so vieles geworden – eine Feierstätte und ein Veranstaltungshaus, ein beliebtes Ausflugsziel, ein Ort der Macht und Unterdrückung, der Demokratie, ein Stellvertreter für die Beziehungen Ost- und Westdeutscher.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Meine persönliche Erinnerung an den Palast ist, dass ich keine habe. Für mich existiert er in den Geschichten der Menschen, mit denen wir reden, in den Gegenständen und Fotografien, die sie uns zeigen, die wir sammeln und recherchieren.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Im Keller wäre eine abgefahrene Untergrund-Disko, auf dem Dach ein Rooftop-Schwimmbad (dass es Legenden nach früher schon gegeben haben soll). Das Foyer wäre größtenteils begrünt und erinnert an einen botanischen Garten. Im Plenarsaalbereich fände man ein modernes, interaktives Museum über die späte DDR, das sich sensibel mit Alltag, Politik und dem Umbruch beschäftigen würde. Theater, Bowlingbahn, Großer Saal und gastronomische Einrichtungen wären teilweise rekonstruiert und teilweise mit neuem Konzept überarbeitet. Das wäre ein Ort, den ich oft aufsuchen würde.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Ich würde unheimlich gerne in den Palast zwischen 1976 und 1990 gehen und mir beispielsweise eine Inszenierung des TiP ansehen und danach die Zwischennutzung besuchen, z. B. die »Fassadenrepublik«, bei der eine ganze Etage geflutet wurde und man vom Schlauchboot aus die Stadt mitgestalten konnte.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich bin als Programmreferentin zusammen mit Judith Prokasky für die Leitung des Programmteams verantwortlich. Meine Aufgaben sind recht bunt und vielfältig. Es geht vor allem darum, Inhalte und Strategien zu entwickeln und die Teamarbeit zu koordinieren. Ich bin diejenige, die Teamsitzungen, Workshops oder auch Exkursionen plant. Mir ist wichtig, dass die Programmarbeit nicht nur hinter verschlossenen Türen am Schreibtisch stattfindet, sondern wir Inputs von außen einfließen lassen. Wichtige Unterstützung erhalten wir von unseren externen Gremien wie den Kritischen Begleiter*innen und dem »Sounding Board«, die unsere Arbeit kritisch reflektieren.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Ich denke, dass es für ein Verständnis füreinander wichtig ist, dass jede*r eine Vorstellung von der DDR hat und versteht, wie dieser untergegangene Staat ins Heute wirkt. Für mich ist es eine spannende Aufgabe, das anhand des Palastes der Republik zu tun und so diesen gesellschaftlichen Prozess mit dem Programm zu unterstützen.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Aufgewachsen in den 1980er Jahren im Nordosten Berlins war ich als Kind mit meiner damaligen Grundschulklasse im Palast. Unsere Klassenlehrerin war eine glühende Sozialistin und zeigte uns mit Stolz dieses Gebäude. Ich war tief beeindruckt von der Größe des Gebäudes, seiner Pracht und diesen unzähligen Lampen.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Das wäre ein überraschender Ort. Berlin ist eine sehr besondere Hauptstadt und würde dort Mut zu Unerwartetem beweisen – ein Ort für Alle, denn es gibt viel Platz. Indoor-Spielplätze, Repaircafés, die freie Kunstszene hätte dort Räume und Ateliers mit viel Licht, es gäbe Musikschulen und Probenräume für Bands und Chöre und natürlich Konzerte, es gäbe Räume für intergenerationales Miteinander, überhaupt könnte man viel entdecken und ganz wichtig, es gäbe einen grünen Innenhof und einen Garten auf dem Dach mit Urban Gardening.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Ganz einfach: viel Publikum für unser Programm und viele Leser*innen für unseren Blog.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich bin für digitale Anwendungen zuständig. Ich berate das Team zum Beispiel zu Virtual & Augmented Reality und kümmere mich um die Audiotouren für den Medienguide.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Weil der Palast der Republik Gegenwart ist! Er gehört zur Lebensgeschichte und zu den Erinnerungen vieler Menschen. Die Debatte um seinen Abriss und um die Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses geben Anlass zur Diskussion und werfen wichtige Fragen auf: Auf welcher Basis wollen wir unsere Gegenwart und Zukunft bauen? Wie schreiben wir Geschichte? Wer entscheidet, was wichtig ist und was erhalten werden soll?
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich war nur einmal während meines Erasmus-Semesters (ich komme nämlich aus Frankreich) im Palast der Republik. Der Palast war damals schon entkernt und »in Zwischennutzung«. Ich war zur »Fraktale« 2005 und fand die Räume und die Kunstinstallationen sehr beeindruckend. Ich habe mich aber damals wenig mit der Geschichte des Palastes beschäftigt.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Eigentlich könnte man das Konzept des Humboldt Forums übernehmen: internationale Ausstellungen, vielfältiges Programm mit Performances aller Art – Kino, Tanz, Musik u.v.a.m. Das Gebäude dürfte aber ein ganz neues sein, eines, das in die Zukunft blickt.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Dass das Programm und die Ausstellung zum Palast der Republik 2024/25 erfolgreich werden, viele Anlässe zur Diskussion liefern und viele Menschen erreichen.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich bin als Kuratorin für Bildung und Vermittlung Teil des Teams. Das bedeutet, ich wirke mit bei der Konzeption der Ausstellung zum Palast der Republik, die ab 2024 im Humboldt Forum gezeigt wird, und entwickle Angebote der kulturellen Bildung wie Führungen, Workshops oder auch Materialien zur selbständigen Auseinandersetzung. Mein Ziel ist es, Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Erfahrungen zur Auseinandersetzung einzuladen und miteinander ins Gespräch zu bringen.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Der Palast der Republik war ein wichtiger Teil der Geschichte des Ortes und prägte für mehrere Jahre die Mitte Berlins. Seine politische und erinnerungskulturelle Bedeutung sollte trotz seines Abrisses und des inzwischen veränderten Stadtbildes nicht in Vergessenheit geraten. Er steht stellvertretend für die gesamtgesellschaftlichen Aushandlungsprozesse seit 1990, die auch heute noch große Relevanz haben.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich kam erst nach Berlin als der Palast bereits geschlossen war. Ich erinnere mich an die langsam verfallende Fassade, die den Ort für eine ganze Weile bestimmte, an blinde Fenster und Graffiti. Aber auch an künstlerische Aktionen rund um den Palast. Aufgrund meiner Arbeit als Historikerin und Vermittlungskuratorin habe ich inzwischen noch viele weitere Bilder aus verschiedenen Zeiten im Kopf, ohne selbst dabei gewesen zu sein.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Vermutlich wäre es ein Ort der Kunst und Kultur. Ich sehe vor allem künstlerische Performances und Interventionen, die das vielfältige und weltoffene Berlin spiegeln. Das würde gut passen. Möglicherweise könnte man in einem Schwimmbad auf dem Dach seine Bahnen ziehen und laue Sommerabende genießen. Wenn aber nur die Stahlträger stehen geblieben wären, würde sich dort vielleicht ein künstlerisch gestalteter Hochseilgarten befinden.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Ich fände es großartig, wenn der Palast weiterhin in dem Sinne sichtbar bleibt, dass er auch zukünftig immer wieder aufs Neue eine kritische Auseinandersetzung mit all seinen politischen und kulturellen Facetten initiiert.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich denke am Programm kreativ und kritisch mit und mache Veranstaltungen mit Wissenschaftler*innen zu bestimmten thematischen Aspekten.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Der Palast der Republik ist ein architektonisch und gesellschaftlich interessantes Gebäude, das für mich in erster Linie für eine Utopie steht. Tatsächlich steht er natürlich für wahnsinnig viele unterschiedliche Kontexte – auch wenn er nicht mehr im wörtlichen Sinne »steht«.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich war nur einmal während der Zwischenpalast-Zeit im Palast der Republik. Ich erinnere mich nur noch, wie ich damals durch die Fenster auf den Dom geschaut habe – warum auch immer…
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Mein Traumpalast wäre ein großer, offener, heller Maker Space mit vielen Arbeitsplätzen und Werkstätten drinnen und draußen, einer Bibliothek, einer Materialsammlung und einem tollen Café, in dem es jeden Tag Zimtschnecken und Mohnkuchen gibt. Eine Mischung aus Volkshochschule, Stadtbibliothek, Kreativkaufhaus wie dem Modulor und den Prinzessinnengärten!
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Eine Zeitreise zu machen und in den Palast zu DDR-Zeiten zu gehen und in der Mokka-Bar zu sitzen.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich leite gemeinsam mit Carolin Kaever die mehrjährige, spartenübergreifende Programmarbeit.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Der Palast der Republik ist – ebenso wie Schloss und Humboldt Forum – ein Symbol für Macht. Das geht alle an.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich war als Kind mit meiner Familie aus Düsseldorf angereist. In meinem Tagebuch beschrieb ich den Palast als prunkvoll, besonders die motorisierten Fußmatten scheinen mich beeindruckt zu haben.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Vielleicht sähe er aus wie der zeitgleich gebaute Kulturpalast in Sofia und wäre ein leicht in die Jahre gekommenes Kongress- und Veranstaltungszentrum mit Events und Weihnachtsmarkt.
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Ich wünsche mir Momente, in denen sich Menschen auf überraschende, vertrauensvolle Weise begegnen und öffnen.
Was ist Deine Aufgabe im Programmteam?
Ich bin verantwortlich für die Erinnerungsarbeit zum Palast der Republik und Kuratorin im Ausstellungsteam »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart«.
Warum sollte man sich mit dem Palast beschäftigen?
Besonders spannend ist für mich die symbolische Funktion des Palastes, die er nach 1990 durch seine Schließung, seinen Verfall und seinen Abriss erhielt. Das Gebäude stand stellvertretend für den Umgang der Bundesrepublik mit dem DDR-Erbe. Für viele Ostdeutsche spiegelt sich im Umgang mit dem Palast ihr eigener Lebensweg wider, der von Umbruch, Arbeitslosigkeit, Abwertungserfahrungen und Missachtung ihrer Lebensleistung geprägt war.
Hast Du persönliche Erinnerungen an den Palast? Welche sind das?
Ich erinnere mich an den Palast als leerstehendes Gebäude und später als Ruine, als ein Gebäude, das bewusst dem Verfall preisgegeben und Jahr für Jahr unansehnlicher wurde. Als West-Berlinerin war ich selbst nie im Palast – weder mit meinen Eltern vor dem Mauerfall (unsere Verwandten aus Sachsen trafen wir in anderen Ost-Berliner Restaurants) noch während der kulturellen Zwischennutzung in den 2000er Jahren.
Der Palast heute? Wie sähe der aus, was würde dort stattfinden?
Roads not taken… Wo sollte ich den Abzweig nehmen? Interessanter für mich ist die Frage, was wir uns heute an dieser Stelle in der Mitte der Stadt wünschen würden? Was brauchen wir?
Du hast einen Wunsch frei. Welcher wäre das?
Offenheit, Neugier, Perspektivwechsel, kritische Selbstreflexion auf allen Seiten!
Verantwortliche Redakteurinnen: Carolin Kaever und Judith Prokasky
Redakteurin für Text und Bild: Anja Tack
Daten-Redakteurin: Kai-Britt Albrecht
Um noch mehr Vielstimmigkeit zu erreichen, schreiben auch Kolleg*innen, Partner*innen und Gäste Beiträge für diesen Blog. Wir sind glücklich, viele Kontakte zu haben und möchten dieses Netzwerk auch in Gastbeiträgen abbilden, eine ehrgeizige Idee, also »work in progress«.
Unsere Gastautor*innen bisher:
Das Sounding Board als »Resonanzkörper«
Jede*r kennt diese Momente, wenn unterschiedliche Menschen in einem Raum versammelt sind, deren Interesse oder sogar Leidenschaft für ein Thema alle vereint und Schwarmintelligenz zu wirken scheint. Ideen sprudeln, Lösungen erscheinen und »Aha-Momente« reihen sich aneinander. Nach diesen Zusammentreffen ist man überzeugt: zusammen sind wir klüger. Mit dem Sounding Board, das im Juni 2022 ins Leben gerufen wurde, konnten wir als Programmteam bereits mehrmals diese wertvollen Momente erleben. Zum Sounding Board unseres Programmschwerpunktes »Der Palast der Republik ist Gegenwart« gehören Personen, die in den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft arbeiten. Sie begleiten uns bei den Ausstellungsvorbereitungen und geben uns kritisch-konstruktives Feedback zu unseren Ideen und Arbeitsmethoden.
Uta Bretschneider
ist Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. Als Kulturwissenschaftlerin und Soziologin arbeitet sie unter anderem zu Erinnerungskulturen, Alltagswelten der DDR, Biografien und zur Geschichte ländlicher Räume.
Blog-Artikel von Uta Bretschneider
Constanze Kleiner
führt gemeinsam mit Dr. Stephan von Wiese die Galerie KLEINERVONWIESE in Berlin. 2005 initiierte sie im Palast der Republik kurz vor seinem Abriss zusammen mit der Künstlerin Coco Kühn die Ausstellung 36x27x10 in Zusammenarbeit mit den Künstlern der FRAKTALE- Künstlerinitiative sowie Thomas Scheibitz, Lisa Junghanß, Heike Föll, Monica Bonvicini, Olafur Eliasson und vielen anderen. Diese Ausstellung hatte in den 11 Tagen ihrer Laufzeit ca. 10.000 Besucher und verwies inhaltlich u.a. auf das Potential des ehemaligen Palastes der Republik für eine neue Berliner Kunsthalle. In der Folge entwickelte sie mit Coco Kühn das Konzept einer temporären Kunsthalle auf dem Berliner Schlossplatz. Im Ergebnis wurde dort 2008 dank des großzügigen Mäzens Dieter Rosenkranz die Temporäre Kunsthalle Berlin eröffnet, deren geschäftsführende Gesellschafterin sie war. Als Ausstellungsmacherin engagiert sie sich aktuell weiterhin für gesellschaftlich relevante Fragestellungen und gründete in diesem Kontext während der Corona-Epidemie 2021 in Zusammenarbeit mit MOMENTUM Berlin die non-profit Ausstellungsplattform www.points-of-resistance.org in der geschichtsträchtigen Berliner Zionskirche.
Hanno Hochmuth
ist Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), lehrt Public History an der Freien Universität Berlin und forscht zur Zeitgeschichte Berlins. Er war Ko-Kurator der Ausstellung »Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt« im Stadtmuseum Berlin.
Blog-Artikel von Hanno Hochmuth
Katharina Warda
ist Soziologin und arbeitet als freie Autorin zu den Schwerpunktthemen Ostdeutschland, Klassismus, Rassismus und Punk. In ihrem Projekt »Dunkeldeutschland« untersucht sie fehlende Perspektiven auf die Geschichte der DDR und Wende.
Gitte Zschoch
ist seit Oktober 2021 Generalsekretärin des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und Berlin. Von 2018 bis 2021 leitete sie in Brüssel das Netzwerk der europäischen Kulturinstitute, EUNIC — European Union National Institutes for Culture. Zuvor war sie in verschiedenen Positionen für das Goethe-Institut tätig. Gitte Zschoch studierte Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Moderne Koreanische Literatur an der Seoul National University in Seoul, Südkorea.
Blog-Artikel zum Thema
Dank für kritischen Dialog
Über die Begleiter*innen unserer Arbeit
Sounding Board & Critical Companions
In den Austausch gehen, von Anfang an…
Die Critical Companions – unser Draht in die Stadt
Das Gremium der Critical Companions haben wir Anfang 2022 ins Leben gerufen, um uns regelmäßig mit Menschen über unsere Arbeit und Arbeitsprozesse auszutauschen. Unsere Kritischen Begleiter*innen haben unterschiedliche biografische und berufliche Lebenserfahrungen, vom Schul- bis ins Rentenalter ist alles vertreten. Alle vereint eine individuelle Besucher*innenperspektive, mit der sie auf unsere Vorhaben blicken und uns Feedback geben. Dank ihrer Mitwirkung lernen wir verschiedene Positionen aus der Stadtgesellschaft kennen und können diese in unsere Überlegungen einfließen lassen.
Hier stellen sich einige Personen des Gremiums mit kurzen Statements vor:
Viet Duc Nguyen
Vorsitzender der »Vereinigung der Vietnamesen in Berlin und Brandenburg«
»Ich kam als Gaststudent in die DDR während der 1970er Jahre und lebe heute mit meiner Familie in Berlin. Es ist eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und Volk, die mich zu gesellschaftsnützlichen Aktivitäten hinzieht. Die Geschichte um den Palast der Republik kann aus sehr unterschiedlichen Ansichten erzählt werden. Mein Beitrag im Gremium ist die Sicht eines Zeitzeugen, der mittendrin war und doch vieles mehr oder weniger aus dem Gastblickwinkel wahrnahm.«
Jennifer (Jenny) Welter
Lehrerin an einer Berliner Gemeinschaftsschule
»Ich bin Teil des Gremiums, weil ich hier gehört, gesehen, wertgeschätzt und ernst genommen werde. Außerdem gibt es immer leckeres Essen.«
Nadja Bauer
Innovationsberaterin und Kuratorin für digitale & augmented Experiences
»Als Mitglied des Netzwerks ›3te Generation Ost‹ möchte ich stellvertretend die Perspektiven der ›ostdeutschen Wendekinder‹ einbringen. Als Kulturschaffende und Innovationsberaterin interessiert mich zudem der Aspekt der zeitgenössischen Vermittlung und Verhandlung.«
Gülşah Stapel
Kuratorin für Outreach Prozesse bei der Stiftung Berliner Mauer & Vorstand ICOM Germany
»Ich bin Teil der Kritischen Begleiter*innen, weil ich mich während meines Studiums für den Erhalt des Palastes eingesetzt habe und dazu beitragen möchte, die vielfältigen Erinnerungen an diesen Ort festzuhalten und Kontroversen nicht zu beschweigen.«
Rudolf Denner
Sprecher des »Freundeskreises Palast der Republik«
»Ich bin Teil dieses Teams, weil ich mich als Mitglied des ›Freundeskreises Palast der Republik‹ in den langjährigen Gesprächen mit dem Stiftungsvorstand und den Mitarbeitern der Stiftung mit der Unterbreitung konkreter Vorschläge dafür eingesetzt habe, dass im Humboldt Forum an den Palast der Republik erinnert wird.«
Brigitte Fahlisch
Bauingenieurin
»Warum möchte ich Teil des Gremiums sein? … weil ich persönlich auf der Baustelle tätig war und im Dialog erfahren möchte, welche Erinnerungen mit dem Palast der Republik verbunden werden und wie wir heute die Erinnerungen für die Zukunft aufbereiten und bewerten können.«
Roland Pröh
Mitarbeiter der »Moët & Chandon Bar Berlin« im KaDeWe
»Also ich bin Teil des Gremiums, um als ehemaliger Mitarbeiter im Palast der Republik Zusammenhänge der Vergangenheit und Gegenwart gesellschaftlicher Verhältnisse zu betrachten und um stellvertretend den ehemaligen Mitarbeitern eine Stimme zu geben.«
Johanna Schattenmann
Schülerin
»Ich bin Mitglied dieses Gremiums, weil es mir wichtig ist, dass auch die Perspektive junger Leute beachtet und gehört wird. Damit das Programm auch Leute anspricht, die keinen Bezug zum Palast haben.«
Blog-Artikel zum Thema
Dank für kritischen Dialog
Über die Begleiter*innen unserer Arbeit
Sounding Board & Critical Companions
In den Austausch gehen, von Anfang an…