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Dank für kritischen Dialog

von Carolin Kaever, Judith Prokasky 23.06.2023, 6 Min. Lesezeit

Über die Begleiter*innen unserer Arbeit

Je nach Alter und Herkunft gehen die Meinungen zum Palast auseinander – so hielt es diese Zeichnung fest.
© graphicrecording.cool (Tiziana Beck+Johanna Benz) / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss
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Beim Thema »Palast der Republik« poppen oft Stereotype und Vorurteile auf: Unrechtsstaat, Ostalgie, deutsche Nabelschau… Viele Meinungsmacher*innen befeuern derzeit die öffentliche Diskussion um »Jammer-Ossis«, verstärkt durch die Bücher von Katja Hoyer und Dirk Oschmann.

Um die Auseinandersetzungen rund um den Palast und die deutsch-deutsche Erinnerungskultur zu verstehen, ist es uns als Programmteam »Der Palast der Republik ist Gegenwart« wichtig, viele Stimmen wahrzunehmen – und auch im Programm abzubilden. Einen Pfeiler der Programmarbeit bilden daher schon seit drei Jahren Interviews, Gespräche, Begegnungen.

Diesen Austausch wollten wir intensivieren und für unser Publikum sichtbar machen. Daher riefen wir Anfang 2022 zwei Gremien ins Leben, die uns seitdem begleiten: die sogenannten Critical Companions und das »Sounding Board«. Während die Kritischen Begleiter*innen vom Schul- bis ins Rentenalter sind sowie unterschiedliche geografische und berufliche Hintergründe haben, stammen alle »Sounding Board«-Mitglieder aus den Tätigkeitsfeldern von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Ob kritische Begleiter*innen oder Expert*innen, alle waren und sind Menschen, die wir schon durch unsere Arbeit im Vorfeld kannten oder die uns empfohlen worden waren. Es gab weder ein offizielles Auswahl- noch Aufnahmeverfahren.

Wir sind sehr dankbar, dass sich alle auf den Austausch mit uns einlassen – ohne Gewissheit, wie wir ihre Kritik und Empfehlungen aufnehmen und umsetzen. Die Anlässe, zu denen wir uns mit ihnen austauschten, waren unterschiedlich. Dazu zählt zum Beispiel unsere Auftaktveranstaltung, das Themenwochenende »Hin & Weg« im Frühjahr 2022, und auch die Planungen für die Sonderausstellung, die im Mai 2024 eröffnet, sind immer wieder Thema unserer Gespräche.

In den Werkräumen des Humboldt Forums – work in progress
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Eliza Petcheniouk

Ende Mai 2023 luden wir zum ersten Mal beide Gremien zu einem gemeinsamen Treffen ein; auch der Generalintendant der Stiftung Humboldt Forum, Hartmut Dorgerloh, war mit dabei. Wir präsentierten den aktuellen Stand der Sonderausstellung, die im Mai 2024 eröffnet, diskutierten unsere Ideen für das geplante Buch, das ebenfalls im Mai 2024 erscheinen soll und besprachen das Veranstaltungskonzept »Palastbar« (Arbeitstitel). Während unseres Workshops begleiteten uns Tiziana Beck und Johanna Benz (graphicrecording.cool), die unsere Gespräche live ins Bild setzten.

Live-Zeichnungen, die unser Treffen am 25. Mai 2023 wiederspiegeln
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Eliza Petcheniouk; Zeichnungen: © graphicrecording.cool (Johanna Benz, Tiziana Beck) / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

Unser Treffen ließen wir dieses Mal mit einem kleinen Get-together im Park hinter dem Staatsratsgebäude gemeinsam ausklingen. Wir freuen uns sehr auf die kommenden Begegnungen und sagen Danke für den inspirierenden und konstruktiven Austausch.

Judith Prokasky ist Teil des Programmteams »Der Palast der Republik ist Gegenwart«. Sie ist promovierte Kunsthistorikerin, Rheinländerin, seit über zwanzig Jahren als Kuratorin & Publizistin tätig, seit Anfang 2014 für die Stiftung Humboldt Forum, aktuell als Programmleiterin für »Der Palast der Republik ist Gegenwart«.

Carolin Kaever gehört zum Programmteam »Der Palast der Republik ist Gegenwart«. Geboren und aufgewachsen im Nordosten Berlins studierte sie Amerikanistik, Hispanistik sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig und arbeitete danach vorwiegend an Theatern in Berlin und Baden-Württemberg. Seit September 2021 ist sie Programmreferentin beim Projekt »Palast der Republik« der Stiftung Humboldt Forum.

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