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Weihnachtsbäume im Palatul Parlamentului

von Anke Schnabel 16.12.2022, 3 Min. Lesezeit

Studienreise 2022 »Post/Sozialistische Paläste« – 3. Reisetag: Bukarest

Während der Führung durch den Parlamentspalast
© SHF/ Anke Schnabel
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Gleich zu Beginn unserer Führung durch die monumentale Herrschaftsarchitektur mit all ihren Superlativen begegnen wir einem Weihnachtsbaum. Ich weiß nicht, was mich am meisten irritiert: die Geste hier einen Weihnachtsbaum aufzustellen, seine erbärmliche Gestalt (im Kontrast zur Pracht des Gebäudes), dass mir auf Monitoren weitere Weihnachtsbäume und -dekorationen gezeigt werden (die sich im Gebäude befinden, ohne, dass wir sie im Laufe der Tour sehen werden) oder die in den Marmor geschraubten Monitore selbst, die für mich ein Angriff auf Auge und Architektur sind?

Mir fällt es nicht leicht auszuloten, welche der Irritationen für mich am Schwersten wiegt. Was soll mir das sagen? Auch in Ceausescus gebautem Größenwahn weihnachtet es? Auch hier darf ein bisschen Gemütlichkeit einziehen? Was denkst du? Please comment!

Anke Schnabel ist Teil des Programmteams »Der Palast der Republik ist Gegenwart«. Geboren und aufgewachsen in West-Berlin ist sie als Historikerin und Kuratorin seit über 20 Jahren für Museen und Gedenkstätten tätig. Seit 2015 arbeitet sie für die Stiftung Humboldt Forum, aktuell im Team an der Sonderausstellung zum Palast der Republik mit dem Schwerpunkt Erinnerungsarbeit.

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  1. Demski sagt:

    Im Weißen Haus wird auch ein Kult um den traditionellen Weihnachtsbaum gemacht. Das gehört sich offenbar so in Palästen 😉

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