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Hin und weg im Humboldt Forum

von Carolin Kaever, Judith Prokasky 10.01.2024, 6 Min. Lesezeit

Ein ganzes Jahr »Palast der Republik« – von Ausstellung bis Zwischenrufe, von Asbest bis Zweifel

»Hin und weg«, Illustration, die im Rahmen eines Treffens mit unseren Kritischen Begleiter*innen entstand, 2022
© graphicrecording.cool (Johanna Benz, Tiziana Beck) / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

2024 ist für uns ein besonderes Jahr: »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart« lautet unser Motto, denn trotz seines Abrisses ist der Palast immer noch in aller Munde. Dieses Phänomen greifen wir in unserem Programm auf, in dem es darum geht, den Palast aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, unterschiedliche Erinnerungen und Einstellungen zusammenzubringen und unsere Besucher*innen zu einem Austausch anzuregen über die Geschichte und aktuelle Bedeutung dieses Gebäudes.

Den Auftakt wird die Eröffnung unserer großen Sonderausstellung machen. Ab dem 17. Mai 2024 laden wir dazu ein, auf 1.300 Quadratmetern die Geschichte des Palasts zu erkunden, die sich sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland abspielte. Die Ausstellung präsentiert mehr als 250 Objekte, Mitmach-Angebote sowie Medienstationen, in denen rund vierzig Menschen zu Wort kommen, die einst im Palast arbeiteten, ihn bauten oder besuchten, ihn liebten oder mieden.

Unser Theaterhappening, das unter dem Titel »Bau auf! Bau ab!« am 17. Mai 2024 Premiere feiert, wird mit schauspielerischen Mitteln der kulturellen, politischen und identitätsstiftenden Rolle des Palastes nachspüren und sich kritisch-sinnlich mit dem verschwundenen Ort auseinandersetzen – ein besonderes Erlebnis entsteht im Zusammenspiel mit der Architektur des Humboldt Forums als Nachfolgebau des Palastes. Hier gibt es aktuelle Infos zum Theaterprojekt.

Unsere Veranstaltungs-Meilensteine 2024

Jahresüberblick der Veranstaltungs-Meilensteine in unserem Programm-Jahr »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart«
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

Für alle Ungeduldigen starten wir bereits im April 2024 mit der Außenmarkierung des Palastes, die Euch das Gebäude vor Ort virtuell sichtbar macht. Kommt vorbei mit Euren Handys und folgt den Markierungen rund um das Humboldt Forum, um den Grundriss des Palastes abzugehen.

Seid Ihr neugierig und wollt mehr erfahren, dann findet Ihr weitere Infos auf der Website des Humboldt Forums.

Im Rahmen des Jahresthemas erwartet Besucher*innen neben der Ausstellung und dem Theaterprojekt ein breites Angebot verschiedenster Veranstaltungen. Führungen und Workshops stellen die Geschichte und Bedeutung des Palastes der Republik vor, geben Einblicke in verschiedene Sichtweisen und laden zum Austausch ein. Performances, Filme, Konzerte, Vorträge und Diskussionen geben Gelegenheit, jeweils ausgewählte Facetten des Palastes der Republik kennenzulernen. Der »Palast-Treff« bringt Expert*innen und Besucher*innen an Runden Tischen zum Gespräch zusammen – insbesondere an den Thementagen am 15./16. Juni und 3. bis 6. Oktober 2024.

Die Publikation »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart« (Hardcover, ca. 200 Seiten, ca. 30 €) wird ab Mitte Mai deutschlandweit im Buchhandel erhältlich sein. Sie erfasst das Thema auf vielfältige Art und Weise, erschließt Forschung sowie Erfahrungswissen, publiziert künstlerische Positionen, macht Diskurse für ein breiteres Publikum anschaulich, legt die Herangehensweisen des Projekts dar und positioniert den Palast der Republik als ein gesamtdeutsches Thema.

Die Beiträge behandeln Aspekte von Asbest, Ausverkauf, Baustellen, Bowling, Geister, Gesamtkunstwerk, Gläserne Blume, Erinnerung, Identität, Kulturpaläste, Marx & Engels, Staatssicherheit, Sowjetunion, Sozialismus, Volkskammer, bis Zweifel und Zwischennutzung.

Wir freuen uns auf Eure Anregungen, Diskussionsbeiträge und Kommentare und wünschen Euch allen ein anregendes 2024!

Judith Prokasky ist Teil des Programmteams »Der Palast der Republik ist Gegenwart«. Sie ist promovierte Kunsthistorikerin, Rheinländerin, seit über zwanzig Jahren als Kuratorin & Publizistin tätig, seit Anfang 2014 für die Stiftung Humboldt Forum, aktuell als Programmleiterin für »Der Palast der Republik ist Gegenwart«.

Carolin Kaever gehört zum Programmteam »Der Palast der Republik ist Gegenwart«. Geboren und aufgewachsen im Nordosten Berlins studierte sie Amerikanistik, Hispanistik sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig und arbeitete danach vorwiegend an Theatern in Berlin und Baden-Württemberg. Seit September 2021 ist sie Programmreferentin beim Projekt »Palast der Republik« der Stiftung Humboldt Forum.

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