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Geschichten und deren Nachklang aus dem »Palastkonsulat«

von Dominique Falentin 24.01.2025, 8 Min. Lesezeit

Studierende luden zum Gespräch über Erinnerungen an den Palast der Republik

Veranstaltung während der Thementage »Ohne Ende Palast« (Juni 2024) im »Palastkonsulat für Erinnerungen und Objekte« in der Mechanischen Arena im Foyer des Humboldt Forums, 2024
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Stefanie Loos
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Wenige Tage vor dem Themenwochenende »Ohne Ende Palast« im Juni 2024 luden Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin ins »Palastkonsulat«. Das mehrtägige Gesprächsformat bot die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch über den Palast der Republik.
Unter der Leitung von Daniel Tyradellis, Professor für Theorie und Praxis interdisziplinären Kuratierens, hatten Student*innen unterschiedlicher Fachrichtungen in einem Seminar Ideen für Interventionen zum Thema Palast der Republik entwickelt und Vorschläge erarbeitet, wie das Thema im Foyer des Humboldt Forums präsentiert werden könnte. In mehreren Treffen mit dem Team, das sich am Haus mit dem Palast der Republik beschäftigt, haben sie ihre Konzepte ausgearbeitet und in ein Programmangebot umgewandelt.

Drop-in-Ausstellung in der Mechanischen Arena im Foyer des Humboldt Forums anlässlich der Thementage »Ohne Ende Palast« im Juni 2024
© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Stefanie Loos

Dazu gehörte eine Drop-in-Ausstellung im Rondell der Mechanischen Arena im Foyer. Ausgestellt wurden verschiedene Alltagsgegenstände wie Geschirr, Postkarten und Briefmarken. Leere Vitrinen luden Besucher*innen dazu ein, diese mit Erinnerungen und Objekten zu befüllen. Ergänzt wurde die Präsentation mit informativen Texten (Lexika-Artikeln) zu Privateigentum, Volkseigentum oder Demokratieverständnis, in denen die verschiedenen weltanschaulichen Ansätze der BRD und DDR aufgezeigt wurden. In einem nachempfundenen Büro mit originalem DDR-Mobiliar, geliehen aus dem Fundus Adlershof, stellten sie in ihrem Konsulat eine Bürosituation her, die mithilfe eines Vorhanges private Gesprächssituationen erlaubte.
Im »Palastkonsulat für Erinnerungen und Objekte« konnten Erinnerungen und Objekte, an denen Geschichten haften, mit den Studierenden geteilt werden.
Gestalterisch erinnerte das kafkaesk anmutende Konsulat an eine Amtsstube, in der Erinnerungen abgegeben werden konnten und von den »Behördenmitarbeitenden« erfasst wurden. Zentraler Ausgangspunkt war die Frage, was vom Palast der Republik nach seinem Abriss zurückgeblieben ist.
Im Anschluss an das dreitägige »Palastkonsulat« (12. bis 14. Juni) veranstalteten die Studierenden mit dem Programmteam am 15. Juni 2024 am selben Ort das Format »Geteilte Erinnerung – erzählen & zeigen«, bei dem geladene Gäste und Besucher*innen Erinnerungen und Objekte in öffentlich moderierten Gesprächen vorstellten.
Im Nachgang an die von Eindrücken überflutete Woche haben wir die beteiligten Studierenden gebeten, ihre Erfahrungen und Gedanken aufzuschreiben. Ihre Beiträge findet Ihr unten verlinkt.

Dominique Falentin ist Kuratorin im Ausstellungsteam »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart« und ist Teil des Programmteams. Sie ist Kunstwissenschaftlerin und seit 2012 in Berlin. Sie absolvierte ihr Studium an der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Universität Berlin. Ihre Masterarbeit schrieb sie über den Palast der Republik in der Erinnerungskultur anhand von Ausstellungen des Jahres 2019.

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