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Fundstück: Goldband-Geschirr

von Julika Templin 02.08.2024, 6 Min. Lesezeit

Wo ist der Palast geblieben? Zum Beispiel in der Rankestraße 32, 10789 Berlin

Eine Suppentasse des Goldband-Service im Restaurant Heising
© Günther Pucher (Gestaltung) / Klaus Wittkugel (Signet) / Akademie der Künste, Berlin / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Reinhard Alings
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Das Restaurant Heising im Westen Berlins bietet klassische französische Küche in edler Atmosphäre. Neben Porzellan aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) werden die Gerichte auch auf dem Goldbandgeschirr aus dem Palast der Republik serviert.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kauften die Restaurantinhaber das Palast-Geschirr in einem Antiquitätengeschäft am Berliner Ku’damm. Anlass dafür war die Reservierung einer großen Gesellschaft, das KPM-Porzellan im Restaurant musste aufgestockt werden. Auf seiner Suche nach passendem Geschirr wurde das Ehepaar Heising fündig und erwarb Speise- und Suppenteller sowie Mokkatassen mit passenden Untertassen und Aschenbecher der Goldband-Reihe aus dem Palast. Das Geschirr mit dem charakteristischen goldenen Rand und dem ikonischen PdR-Signet war eigens für den Palast entworfen worden. Hergestellt wurde es, wie auch andere für den Palast produzierten Services, im Volkseigenen Betrieb (VEB) Henneberg Porzellan Ilmenau. Verwendung fand es in den drei Palast-Restaurants und bei repräsentativen Veranstaltungen im Großen Saal wie bei Staatsempfängen. Die edle Gestaltung des Service fand nahtlos Anklang im gehobenen Ambiente des Restaurants.

Seit der Anschaffung sind schon einige der Stücke zu Bruch gegangen, aber mit ein wenig Glück kann man sein Menü im Restaurant Heising auch heute noch auf einem Porzellan-Teller mit DDR-Geschichte serviert genießen oder seine Zigarette in einem goldgeränderten Aschenbecher ausdrücken. Im Humboldt Forum lässt sich das Goldband-Service in der Sonderausstellung »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart« betrachten.

Weitere Fundstücke findet Ihr hier

Julika Templin war bis Juni 2024 FSJlerin im Bereich »Geschichte des Ortes« der Stiftung Humboldt Forum. Geboren in Rostock hat sie im Sommer 2023 die Schule beendet und unterstützte im Rahmen ihres Freiwilligen Jahres Kultur das Team Geschichte des Ortes (kurz: GdO).

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