Eine Vitrine für Eure Erinnerungen
Im Raum des Videopanoramas zeigen wir private Erinnerungsstücke, die einen persönlichen Blick auf die Geschichte dieses Ortes bieten. Die Dinge werden in einer Vitrine als »Spuren« präsentiert und regelmäßig ausgetauscht. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen.
Hier stellen wir Euch einige Erinnerungsstücke zum Palast der Republik vor, die entweder aktuell zu sehen sind oder bereits ausgestellt waren.
Eine Armbanduhr für die »Erbauer« des Palastes
Ab dem 21.02.24 zeigen wir die Armbanduhr SPEZIMATIC, die den »Erbauern« des Palastes der Republik gewidmet und zur Eröffnung des Palastes 1976 allen überreicht wurde, die am Bau beteiligt waren.
Hans-Peter Tennhardt war verantwortlich für die Raumakustik des Volkskammersaals und des Jugendtreffs im Palast der Republik und hat uns seine Uhr als Ausstellungsstück und für die Sammlung zur Geschichte des Ortes überlassen. Er erinnert sich noch an die Übergabe:
»Die Uhr gab es dann zum Schluss; aber das wurde im internen Kreise ausgegeben. Da kam einer von der Bauleitung und sagte: ›Holt die Kollegen zusammen, ich habe die Urkunden.‹ Und dann wurde das übergeben.«
Ersttagsbriefe aus Anlass der Eröffnung des Palastes
Bis zum 19.02.24 waren in der Vitrine sogenannte Ersttagsbriefe zu sehen, die zur Eröffnung des Palastes der Republik herausgegeben wurden. Als Schmuckumschlag oder -postkarte gestaltet, waren diese mit der neuen Briefmarke versehen, die dem Palast der Republik gewidmet wurde. Abgestempelt wurden die Karten am 22. April 1976, einen Tag vor der Eröffnung des Palastes.
Zwei Ersttagsbriefe von der Eröffnung des Palastes der Republik hat uns Peter Hannuth, verantwortlicher Bauleiter für den Innenausbau von Bauteil 3, überreicht. Die Briefe sind mit Unterschriften des Generalbaudirektors, der Architekten und der am Innenausbau beteiligten Mitarbeiter*innen versehen. Sie halten den Eröffnungsabend am 22. April 1976 und ein Abschiedsessen der Bauleitung am 10. Juni 1976 in Erinnerung.
Peter Hannuth erinnern diese Umschläge an die Arbeit auf der Baustelle:
»Es war eine große und schöne Baustelle ohne Mangel an Material und Arbeitskräften. Alles, was gebraucht wurde, war da! Der Palast der Republik wurde in einem sehr kollegialen Miteinander fertiggestellt.«
Ein »Brigadebuch« dokumentiert Arbeit und Freizeit
»Brigadebücher« dienten dazu, die Arbeit auf der Baustelle zu dokumentieren. Jede Brigade, also eine Gruppe von Arbeiter*innen eines gemeinsamen Aufgabenfeldes, notierte im Buch ihre Arbeitsschritte, hielt aber auch Freizeitaktivitäten fest, wie sich Frank Arndt, Projektleiter der Heizungstechnik im Palast der Republik, erinnert:
»Unter dem Motto ›sozialistisch arbeiten, lernen und leben‹ hat man einen Kampf um den Titel ›Kollektiv der sozialistischen Arbeit‹ geführt. Zu diesem Wettbewerb gehörte immer eine Dokumentation, das Brigadebuch. Festgehalten wurden auch gemeinsame Freizeitaktivitäten: ein Bowlingabend oder eine Pilzrallye, bei der man mit den 20, 25 Leuten in den Wald gefahren ist.«
Wir sind neugierig
Verbindet Ihr auch eine persönliche Geschichte mit dem Palast der Republik oder allgemein mit dem Ort, wo heute das Humboldt Forum steht? Habt Ihr Erinnerungsstücke, die Ihr uns vorstellen wollt? Sprecht uns gerne an! Unsere E-Mail-Adresse ist: [email protected]
Karen Buttler ist Mitarbeiterin im Bereich »Geschichte des Ortes« der Stiftung Humboldt Forum und dort für die Sammlung zuständig. Sie ist Kuratorin im Ausstellungsteam »Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart«.
Julika Templin war bis Juni 2024 FSJlerin im Bereich »Geschichte des Ortes« der Stiftung Humboldt Forum. Geboren in Rostock hat sie im Sommer 2023 die Schule beendet und unterstützte im Rahmen ihres Freiwilligen Jahres Kultur das Team Geschichte des Ortes (kurz: GdO).