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Kulturelle Zwischennutzung im Palast der Republik

by Team Geschichte des Ortes 01.29.2024, 8 Min. read

Die Videostation ist im Humboldt Forum als »Spur« des Palastes der Republik zu sehen

Die »Spur« 15: Die Videostation erinnert an die Zeit der kulturellen Zwischennutzung im Palast der Republik zwischen den Jahren 2003 und 2005, Foto: 2024

Die Videostation findet Ihr in der Treppenhalle des Humboldt Forums im 1. OG.

Im Herbst 1990 wurde der Palast der Republik wegen Asbestbelastung geschlossen. Nach Beseitigung des gesundheitsschädlichen Materials erkämpfte die Initiative »Zwischenpalastnutzung« eine kulturelle Nutzung des entkernten Gebäudes. Von 2003 bis 2005 zogen etwa 900 Veranstaltungen fast 500.000 Besucherinnen und Besucher an. Unter dem Titel »Volkspalast« wurden Formen demokratischer Aneignung und Ideen einer künftigen Nutzung erprobt. Spektakulär war ein Projekt von Lars Ø. Ramberg, der auf dem Dach das Wort Zweifel in riesigen Buchstaben montierte. Der endgültige Abriss des Palastes der Republik begann 2006 und war 2008 abgeschlossen.

Die Videostation bietet sieben Ausschnitte von Fernsehbeiträgen, die über das Geschehen im Palast zwischen 2003 und 2005 berichteten. Zu sehen ist die Installation »Fassadenrepublik« von raumlaborberlin und Peanutz Architekten: Sie luden dazu ein, den gefluteten Palast mit einem Schlauchboot zu befahren und sich mit öffentlichen Orten, deren Gestaltung und Verschwinden auseinanderzusetzen. Ein anderer Beitrag zeigt die Tanz-Performance »Dialoge 04« von Sasha Waltz, die im September 2004 aufgeführt wurde. Im November 2004 gab die Band »Einstürzende Neubauten« zwei Konzerte und kommentierte den bevorstehenden Abriss experimentell-musikalisch. Ein weiteres Video gibt Einblicke in die Kunstausstellung »Fraktale IV«, die im November 2005 stattfand.

Die Filmbeiträge können wir aus rechtlichen Gründen hier nicht online zeigen. Also kommt gern vorbei und bringt etwas Zeit mit.

Hier könnt Ihr den Beitrag zur Kulturellen Zwischennutzung im Medienguide hören

Und hier findet Ihr im Medienguide die Tour mit allen Spuren zum Palast der Republik

Der Sänger der Band “Einstürzende Neubauten”, Blixa Bargeld (M), steht am Donnerstag (04.11.2004) in Berlin während eines Konzertes auf der Bühne des ehemaligen Palastes der Republik. Präsentiert wurden vor etwa 1.000 Fans zum einen Hits aus zwei Jahrzehnten und Ergebnisse aus der so genannten Unterstützer-Tour. Die Musikinstallation im Palast sei nach Aussage der Band das größte Projekt, das die “Einstürzende Neubauten” je gemacht haben. Foto: Soeren Stache dpa

Das Team Geschichte des Ortes (kurz: GdO) sind Kolleg*innen, die sich seit 2014 mit der städtebaulichen, politischen und kulturellen Entwicklung des Platzes auseinandersetzen, auf dem das Humboldt Forum heute steht. Mit unserer Programmarbeit »Der Palast der Republik ist Gegenwart« vertiefen wir diese Arbeit.

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